VOM SIBIRISCHEN UHU BÄRBEL BIS ZUM STEINKAUZ POLDI: DURCH DIE NATUR MIT TIERFOTOGRAFIN TANJA BRANDT

Freitag, 20. Oktober 2017

Durch Tiere hat die Nikon-Fotografin Tanja Brandt ihre Liebe zur Fotografie entdeckt. Mit der größten Leidenschaft beobachtet sie ihre Lieblingstiere und hält sie an den verschiedensten Orten in den verschiedensten Situationen auf ihren Bildern fest. Das Besondere: Ihre Hauptmotive sind Greifvögel und Eulen mit denen sie zusammen lebt und die ihr neben ihrem Hund Ingo bei alltäglichen Situationen nicht von der Seite weichen.

Nikon-Fotografin Tanja Brandt mit Uhu Bärbel auf dem Arm.

Wie bist du zur Fotografie gekommen?

„Man muss seine Träume leben und so fing ich an zu fotografieren“, erzählt uns Nikon-Fotografin Tanja Brandt. Mit ihrer Fotografie will sie nicht nur bildliche Erinnerungen ihrer Vierbeiner schaffen, sondern hat gleichzeitig den Anspruch, die Seele und den Charakter des jeweiligen Tieres einzufangen.

Mittlerweile ist sie genau für das bekannt und hebt sich durch ihre emotionalen Tierportraits von anderen Fotografen ab. Von Anfang an fotografierte Tanja mit Nikon-Kameras, aber ein professionelles Equipment allein reiche nicht, um tolle Bilder zu machen, sagt sie. „Um dahin zu kommen, wo ich heute stehe, habe ich Workshops besucht, mich mit vielen anderen Fotografen ausgetauscht und viel geübt, um zu wissen, wie ich aus meinem Nikon-Equipment wirklich alles heraus holen kann."


Ingo und Poldi

Wer Tanja schon länger folgt, weiß genau, wer Ingo und Poldi sind, da die beiden tierischen Begleiter häufig auf ihren Bildern zu sehen sind. Doch wie kann so eine außergewöhnliche Freundschaft zwischen einem belgischen Schäferhund und einem Steinkauz zu Stande kommen?


„Ingo war immer der wildeste meiner Hunde. Ich wäre niemals auf die Idee gekommen, ihn mit meinen Greifvögeln bekannt zu machen, doch dann kam Steinkauz Poldi. Der kleine Kauz saß auf dem Schreibtisch, als der große Hund Ingo rein kam und Poldi verwundert beschnüffelte. Mir blieb das Herz stehen, aber der kleine Poldi war völlig unbeeindruckt und erklärte Ingo dies auch so. Der Hund war total überrascht, wie mutig der kleine Kauz war und bewunderte ihn. Sehr schnell haben die beiden bemerkt, dass sie, wenn sie sich zusammenschließen, gegenseitig einen Freund haben, auf den sie sich verlassen können“, blickt die Tierfotografin zurück.

Steinkauz Poldi und Schäferhund Ingo – eine tierische Freundschaft.

Wie KÖNNEN WIR UNS ein Shooting mit den beiden so unterschiedlichen Tieren vorstellen?

Ingo und Poldi nehmen „ihren Job“ vor der Kamera sehr ernst und sind super stolz, wenn sie gelobt werden. „Einem Hund kann man zum Beispiel sagen, dass er sich hinlegen oder an einer bestimmten Stelle stehen bleiben soll. Bei dem kleinen Kauz Poldi ist dies völlig aussichtslos. Eulen machen die meiste Zeit das, was sie wollen, nicht aber was ich will“, so Tanja. Sie ist viel mit ihren Tieren unterwegs, kuschelt und erlebt Abenteuer mit ihnen und lässt die Tiere einfach "frei Schnauze" machen. „Meine Kamera habe ich immer mit dabei und wenn Ingo und Poldi vor meiner Kamera stehen und interagieren, haben wir den größten Spaß! Es ist eine Freude die beiden zu beobachten und ihre Freundschaft auf Bildern fest zu halten."


DEINE TOP TIPPS DER TIERFOTOGRAFIE

1. Als Technik-Tipp habe ich den besten überhaupt: die "Faulheitseinstellung". So nenne ich es auch in meinen Kursen. Damit meine ich: im A-Modus, im Zeitautomatik-Modus, zu fotografieren. In diesem Modus konzentriere ich mich komplett auf die Einstellung der Blende und somit der Schärfentiefe, denn die Kamera wählt die Belichtungszeit selbst. Wenn ihr euch noch stärker auf die Bildkomposition konzentrieren möchtet, dann empfehle ich zusätzlich die ISO-Automatik auszuwählen.

Die Herausforderung bei der Tierfotografie ist den perfekten Moment einzufangen, die Tiere bewegen sich, plustern sich auf, gähnen – ihr möchtet keinen dieser süßen Momente verpassen! Mit diesen Einstellungen habt ihr die Freiheit und Flexibilität schnell zu reagieren, da die Kamera für euch „mit denkt“.

2. Bildgestaltung: Um euren Fotos neben dem Hauptmodell – eurem tierischen Begleiter – interessante Bildelemente hinzuzufügen und einen Vorder- oder Hintergrund zu schaffen, empfehle ich „natürliche Rahmen“. Diese könnt ihr durch Pflanzen, Bäume, Sträucher oder Blumen schaffen. Ich halte auch oft Blumen vor das Objektiv oder fotografiere durch Blätter hindurch.

Der Winkel ist in der Tierfotografie sehr wichtig und entscheidend für das Bild. Bei Tieren solltet ihr maximal auf Augenhöhe gehen, eher noch etwas tiefer. Probiert  verschiedene Winkel aus und seht,  wie sich dadurch das Bild und die Bildwirkung  verändern. 

3. Atmosphäre schaffen: Das geht am besten mit den richtigen Lichtverhältnissen. Arbeitet dafür mit Gegenlicht, Reflektor oder einer Fotolampe. Das gibt super schöne Lichteffekte.

Und auch ganz wichtig: die Tiere richtig motivieren. Wenn auch sie Spaß haben, dann könnt ihr ihren Charakter im Bild am besten zeigen, ihre Schönheit. Das geht auch mit vielen kleinen Tricks, wie beispielsweise mit Blättern zu rascheln – Poldi schaut dann oft ganz neugierig und schwups habe ich wieder einen super Moment für ein Foto (mittlerweile gibt es sogar Geräusche-Apps, die finden meine Eulen zwar nicht interessant, aber vielleicht euer Begleiter?).

Ein tierisches Portrait von Uhu Bärbel. (D4 | 300mm | f/2.8 | 1/400s )

Warum eine Nikon?

„Für mich persönlich kommt nur eine Nikon in Frage – ich bin ein echter Fan“, schwärmt Tanja. „Für die Tierfotografie eignet sich das AF-S NIKKOR 300 mm 1:2,8G ED VR II hervorragend, da sich das Objektiv blitzschnell scharfstellt – es ist die perfekte Kombination aus Telebrennweite und hoher Bildqualität. Außerdem ist das Objektiv sehr kompakt, Gewicht und Größe sind sehr angenehm, auch für längere Shootings."

Woher nimmst du Deine Inspiration?

„Es sind die Tiere, die mich inspirieren. Die Stille und die Einheit wenn wir zusammen unterwegs sind oder wenn ich die einzigartige Tierwelt beobachte und mit der Kamera festhalte. Eine größere Inspiration kann es für mich nicht geben“, schwärmt die Nikon-Fotografin. Speziell bei ihren Tieren wird Tanja immer wieder durch die Kommunikation der verschiedenen Arten inspiriert, die sich gegenseitig respektieren und Verständnis für den jeweils anderen zeigen.

Uhu Bärbel und Ingo bei einem ihrer Ausflüge in die Natur. (D4 | 135mm | f/3 | 1/320s)

Was planst du in Zukunft – Kannst du da schon etwas verraten?

„Nachdem ich mein erstes Buch 'Wo die Liebe hinfliegt' beim Bastei Lübbe Verlag herausgegeben habe, arbeite ich zurzeit an einem zweiten Teil“, verrät Tanja. Die Hälfte der Fotos liegt bereits vor.

Wir freuen uns schon auf die nächsten Abenteuer von Tanjas tierischer Bande!

Für mehr Inspirationen und weitere Fotos von Tanja, schaut auf ihrem Instagram-Kanal vorbei:

Viele weitere spannende Projekte unserer #NikonInstagrammer findet ihr auch auf unserem Instagram Kanal.

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