PERFEKTER EINSTIEG IN DIE SPIEGELREFLEX-FOTOGRAFIE – TEIL 6

Donnerstag, 18. Juni 2020

In unserem großen Spiegelreflex-Guide erklären wir euch einfach und leicht verständlich, wie ihr großartige Aufnahmen mit eurer Nikon-DSLR ablichtet. Im sechsten Teil unserer Serie erfahrt ihr, wie ihr eure Bilder mit optimalen Farben fotografiert.

Perfekte Farben fotografieren

Wenn ihr mit eurer Nikon-Spiegelreflexkamera, z. B. mit der D5600 oder der D3400, fotografiert, nutzt ihr in der Regel den automatischen Weißabgleich, kurz AWB (Automatic White Balance). Dieser sorgt dafür, dass die Farben in euren Bildern in jeder Situation möglichst naturgetreu aufgenommen werden. Denn Licht ist nicht gleich Licht. Auch wenn es für uns meist fast überall gleich aussieht. Der Grund dafür ist, dass unsere Augen ebenfalls einen automatischen Weißabgleich durchführen. Wir sehen unsere Umgebung also bei Tageslicht natürlich, da sich unser Sinnesorgan permanent an die sich verändernde Farbtemperatur anpasst. Diese wird in Kelvin (K) gemessen und erstreckt sich von sehr warmem Licht (um 2.000 K) bis hin zu sehr kaltem Licht (um 10.000 K). Konkret bedeutet dies, dass beispielsweise am frühen Morgen, wenn die Sonne aufgeht, das Licht sehr warm ist und die Umgebung entsprechend in goldenes Licht getaucht wird. Mittags, bei Sonnenschein, steigt die Farbtemperatur an und wird etwas bläulicher. Nun liegt die Farbtemperatur bei um 5.500 Kelvin. Künstliches Licht ist indes eher gelblich und hat eine Farbtemperatur von etwa 3.200 Kelvin, ein bewölkter Tag hat dagegen etwa 6.500 K.

Um diese Veränderungen wahrzunehmen, misst eure Nikon-Spiegelreflexkamera im Modus „Automatischer Weißabgleich“ kontinuierlich die Farbtemperatur und passt sie an die Bedingungen an. Würde sie dies nicht tun, wären alle Aufnahmen mit einem Farbstich versehen, da die eingestellte Farbtemperatur nicht zum Umgebungslicht passen würde. Ein Foto zur goldenen Stunde wäre zum Beispiel nicht mehr gelblich und leuchtend, sondern bläulich verfärbt.

Weißabgleich anpassen

Im Menü eurer Nikon-DSLR könnt ihr unter dem Punkt „Weißabgleich“ – oder alternativ über die Info-Taste I – die Farbtemperatur auch individuell auswählen. Entsprechende Vorlagen zur Auswahl finden sich dort. Etwa für direktes Sonnenlicht, Schatten, bewölkten Himmel, Kunstlicht, Leuchtstoff oder Blitzlicht. Sollte die Automatik also einmal daneben liegen, könnt ihr über diesen Weg eingreifen und die Aufnahmesituation gekonnt meistern.

Darüber hinaus könnt ihr für spezielle Fälle auch einen eigenen Weißabgleich anlegen. Dafür wählt ihr den entsprechenden Menüpunkt bei eurer Nikon-Kamera aus und folgt den Anweisungen. Benötigt wird zur Erstellung wahlweise eine klassische Graukarte oder eine neutrale Fläche, etwa eine graue Wand. Alternativ könnt ihr auch über die Funktion „Farbtemperatur auswählen“ die gewünschte Kelvinzahl einstellen.

Mehr Möglichkeiten

Übrigens, wenn ihr im Nikon-NEF-Format fotografiert, lässt sich der Weißabgleich auch im Nachhinein bei der Entwicklung der Aufnahme noch anpassen. Über die Bildbearbeitungssoftware stehen euch vergleichbare Auswahlmöglichkeiten wie im Menü eurer Kamera zur Verfügung. Dies ist besonders praktisch, wenn ihr euren Aufnahmen später vielleicht einen anderen Look verleihen möchtet oder einen vielleicht nicht optimalen Weißabgleich korrigieren wollt. Gerade in herausfordernden Bedingungen, etwa bei Aufnahmen im Schnee, ist dies besonders hilfreich, da hier der Weißabgleich der Kamera durch den hohen Weißanteil im Bild auf die falsche Fährte gelockt werden kann.

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