FOTOGRAFIEREN MIT ZUBEHÖR: DAS STATIV

Montag, 13. Juli 2020

Stabiles Multitalent

Ein Stativ gehört zu den wichtigsten Hilfsmitteln eines Fotografen. Es gibt eurer Nikon-Kamera mehr Stabilität und ermöglicht Aufnahmen, die aus der freien Hand kaum möglich wären. Wir geben euch einige Tipps, in welchen Situationen ein Stativ sinnvoll ist und welcher Stativ-Typ zu euch passen könnte.

So findet ihr das ideale Stativ

Stative gibt es in verschiedenen Größen für unterschiedliche Einsatzgebiete. Große und schwere Stative kommen meist im Studio zum Einsatz und werden grundsätzlich bevorzugt, wenn die darauf angebrachte Ausrüstung etwas wuchtiger ausfällt. Das muss nicht zwingend mit der Größe der Kamera-Objektiv-Kombination zusammenhängen. Auch die Verwendung von weiterem Zubehör, wie etwa einem Video-Rig mit Mikrofon, Licht und Monitor kann dazu führen, dass ihr besser zu einem größeren und stabileren Stativ greift. Seid ihr dagegen viel unterwegs und möchtet auch im Urlaub nicht auf ein Stativ verzichten, dann empfehlen wir euch ein kompaktes Reisestativ. Dessen Vorzüge liegen darin, dass es beim Transport sehr klein und leicht ausfällt. Das erhöht den Tragekomfort. 

Solltet ihr dagegen nur gelegentlich ein Stativ benötigen, dann könnte ein kleines Mini- oder Tischstativ ideal für euch sein. Mini-Stative sind nur wenige Zentimeter hoch und nehmen dadurch kaum Platz in der Tasche weg. Es gibt sie teilweise mit beweglichen Beinen, die sich für flexible Aufnahmewinkel in verschiedene Richtungen knicken lassen. Welches Stativ zu euch und euren Vorlieben passt, hängt also in erster Linie davon ab, was ihr fotografieren möchtet und ob ihr das Stativ stationär oder mobil verwendet. Neben den klassischen Dreibein-Stativen könnte übrigens auch ein sogenanntes Monopod mit nur einem Bein eine gute Lösung sein. Monopods kommen mit einer kleineren Stellfläche aus und erleichtern zum Beispiel die Arbeit mit großen Nikon-Teleobjektiven in der Sport- und Tierfotografie.

Scharfe Aufnahmen bei schwachem Licht

Es gibt verschiedene Situationen, in denen ihr euch mit schwachem Licht arrangieren müsst. Das ist zum Beispiel bei anbrechender Dämmerung und natürlich in der Nacht der Fall. Aber auch Innenräume sind oft so dürftig ausgeleuchtet, dass selbst professionelle Kameras vor eine Herausforderung gestellt werden. Ein Stativ bietet euch gleich mehrere Vorteile. Zum einen könnt ihr mit längeren Belichtungszeiten fotografieren, ohne euch über die Schärfe Gedanken machen zu müssen. Ein stabiles Stativ wird euch selbst bei langen Verschlusszeiten um die 60 Sekunden noch viele Details erhalten. Kleiner Tipp dazu: Für das beste Bildergebnis empfehlen wir euch, bei Aufnahmen vom Stativ den Bildstabilisator eurer Nikon-Objektive abzuschalten. Einzig beim NIKKOR Z 70–200 mm 1:2,8 VR S ist es von Vorteil, die Stabilisierung eingeschaltet zu lassen, wenn das Stativ über die Stativschelle am Stativkopf montiert ist.

Falls ihr draußen unterwegs seid und ein kräftiger Wind wehen sollte, dann empfehlen wir euch, das Stativ mit einem zusätzlichen Gewicht zu beschweren. Dafür sind Stative extra mit einem Haken unter dem Stativkopf ausgestattet. Achtet in dem Fall nur darauf, dass das Gewicht so angebracht ist, dass es im Wind nicht mitschwingt. Ein weiterer Vorteil, der mit einer längeren Verschlusszeit zusammenhängt: Ihr könnt gleichzeitig die ISO-Empfindlichkeit in eurer Nikon-Kamera reduzieren. So ist es zum Beispiel möglich, Nachtaufnahmen mit ISO 100 zu fotografieren. Das verhindert störendes Bildrauschen.

Detailreiche Makro-Aufnahmen

Makro-Aufnahmen sind aus der Hand eher schwierig und nur bei hoher Lichtausbeute möglich. Wir empfehlen deshalb, hier immer mit einem Stativ zu arbeiten. Der Grund: Da ihr mit der Kamera und dem Objektiv sehr nah an euer Motiv herangehen müsst, fällt relativ wenig Licht auf den Sensor. Das führt bei niedriger ISO-Empfindlichkeit schnell zu Belichtungszeiten, die aus der Hand kaum noch zu bewältigen sind. Verwacklungen, selbst sehr geringe, machen jede Makro-Aufnahme zunichte. Schließlich seid ihr in der Regel so nah dran, dass gerade die Detailschärfe ausschlaggebend ist. Mit einem Stativ könnt ihr nicht nur die ISO-Empfindlichkeit für rauschfreie Bilder niedrig halten, sondern auch längere Belichtungszeiten realisieren. Darüber hinaus bietet euch ein Stativ die Option, mit einem Makroschlitten zu arbeiten. Der wird oben auf den Stativkopf geschraubt und ermöglicht es euch, den Abstand zwischen Kamera und Motiv in Millimeter-Schritten zu verändern. Das ist vor allem bei einer manuellen Fokussierung eine immense Hilfe.

Langzeitbelichtungen am Tag

Auch am Tag kann es sinnvoll sein, mit einem Stativ zu arbeiten. Zum Beispiel dann, wenn ihr die fließende Bewegung eines Gewässers festhalten möchtet. Dafür benötigt ihr tagsüber einen Neutraldichtefilter, kurz ND-Filter genannt. Vereinfacht ausgedrückt „schluckt“ der ND-Filter Licht, um euch selbst am Tag lange Belichtungszeiten ohne Verwacklungen zu ermöglichen. Ohne den ND-Filter würde eure Langzeitbelichtung sehr wahrscheinlich überstrahlen.

Der mobile Assistent

Ein Stativ hilft euch nicht nur bei der Stabilisierung eurer Kamera. Seid ihr als Fotograf allein unterwegs und möchtet euer Motiv beispielsweise entfesselt anblitzen, dann kann euch das Stativ als mobiler Assistent dienen. Ihr könnt es an jede beliebige Position stellen, den Blitz darauf ausrichten und dann zurück zu eurem Motiv gehen. Auch Reflektoren und Mikrofone für Video-Aufnahmen lassen sich auf dem Stativkopf befestigen. Gute Dienste leistet der Stativ-Assistent außerdem bei Selbstporträts, egal, ob ihr allein oder in der Gruppe vor der Kamera steht. Ihr könnt in Ruhe die Kamera auf dem Stativ ausrichten, anschließend vor die Kamera gehen und die Aufnahme entweder per Funk- oder Selbstauslöser starten. Damit ist das Stativ ein echtes Allround-Zubehör.

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