KENIA: KOLOSSALE TIERE UND GEFÄHRLICHE BANDENKULTUR
Montag, 15. Oktober 2018
Ein neues Fotoprojekt des europäischen Nikon-Ambassadors und Kunstfotografen David Yarrow zeigt die beiden unterschiedlichen Seiten von Kenia: die beeindruckenden Elefanten im Amboseli-Nationalpark, die auch als „Big Tuskers“ („große Stoßzahnträger“) bekannt sind, und die Bandenkultur der quirligen Hauptstadt des Landes, Nairobi.
Mit der Nikon D850 und einer Reihe erstklassiger NIKKOR-Festbrennweitenobjektive in der Hand machte sich David daran, diese faszinierenden Elemente Ostafrikas einander gegenüberzustellen, indem er die Elefanten aus dem Amboseli-Park mit sorgfältig inszenierten Bildern lokaler Gangster aus Dandora, Nairobi, der Heimat einer der größten Müllhalden der Welt, in Beziehung setzte.
Die Big Tuskers – Amboseli-Nationalpark
Die weite Savanne des Amboseli-Nationalparks ist die Heimat unzähliger Wildtiere. Besonders beeindruckend sind die Herden wild lebender afrikanischer Buschelefanten. Der Park beherbergt einige der größten Elefanten der Welt, die so genannten "Big Tuskers", deren Stoßzähne so groß sind, dass sie manchmal bis auf den Boden reichen. Diese riesigen Säugetiere haben innerhalb des Reservats „Vorfahrt“ und sind geschützt. Hier werden sie von Menschen nicht behelligt. David hatte den Park schon mehrmals vor diesem Projekt besucht und wollte die Schönheit dieser einzigartigen Kreaturen Kenias einfangen, indem er sich näher an sie heranwagte als jeder Fotograf vor ihm.
David Yarrow kommentiert dies folgendermaßen: „Diese wunderschönen
Tiere fotografiere ich am liebsten im Amboseli-Park. Der Park ist ein
ursprüngliches, geradezu elementares Amphitheater und die Heimat von
über zwei Tausend Elefanten. Die perfekte Location, um die ‚Big Tuskers‘
in ihrem natürlichen Lebensraum zu fotografieren. Wenn man einmal einen
Elefanten dieser Größe gesehen hat, dann weiß man einfach, dass dieser
Moment etwas Einzigartiges an sich hat und dass man so etwas nie wieder
erleben wird. Ich bin von ihrer Größe, ihrer Kraft und dieser
menschlichen Intelligenz, die in ihren Augen so eindeutig auszumachen
ist, völlig begeistert und werde das auch immer bleiben.“
Im
Rahmen dieses Projektes folgte David einem der größten Elefanten
des Parks names Tim. Da er bereits früher Elefanten dieser Größe aufgenommen
hatte, entschied er sich für die Nikon D850 mit den Objektiven AF-S NIKKOR 400 mm 1:2,8E FL ED VR und AF-S NIKKOR 200 mm 1:2G ED VR II, um
diese riesigen Tiere ganz aus der Nähe zu porträtieren. Das Objektiv
AF-S NIKKOR 105 mm 1:1,4E ED macht gestochen scharfe Fotos innerhalb
einer Landschaftsaufnahme, bei der die Elefantenherde sich vom
Betrachter wegbewegt.
Das Leben auf der Straße: Dandora, Nairobi
Danach führte Davids Reise nach Dandora, einer Vorstadt im Osten von Nairobi, die vielleicht am ehesten für ihre riesige Müllhalde bekannt ist, welche sich über 3.000 Morgen erstreckt. Hier bot sich David ein ganz anderes Thema, das aber in gewisser Weise genauso wild war wie der Amboseli-Nationalpark: Eine lebendige, chaotische Stadt, in der die Bandenkultur ebenso präsent ist wie die Herausforderungen, denen sich die Bewohner stellen müssen.
David merkt dazu an: „Die Vorstadt Dandora (Nairobi) war völlig
anders als der Amboseli-Nationalpark. Dabei aber nicht weniger
herausfordernd und faszinierend zu fotografieren. Diese Müllhalde
übertraf alle, die ich bisher gesehen hatte und war über und über mit
chemischen Abfällen verseucht. Straßengangs sind hier an der
Tagesordnung, es ist also nicht ungefährlich, hier zu fotografieren. Ich
musste das sehr sorgfältig vorbereiten.“
Wie im
Amboseli-Nationalpark wollte David eine Szene fotografieren, die weit
außerhalb der westlichen Welt steht. Nachdem er im Vorfeld Kontakt mit
Mitgliedern einer lokalen Bande aufgenommen hatte, die sich bereit
erklärten, ihm Motiv zu stehen, positionierte David die einzelnen
Mitglieder im Gegensatz zu ihrer Umgebung. Dabei trug jeder von ihnen
einen schicken schwarzen Anzug – ein starker Kontrast zum Hintergrund
der Müllhalde.
In der Gegenüberstellung von inszenierten Porträts mit absolut naturgegebenen Motiven zeigen Davids Bilder, wie verschiedene Techniken eingesetzt werden können, um eine zusammenhängende, beeindruckende Bilderserie aufzunehmen.
Bei Naturaufnahmen müsst ihr sicherstellen, dass ihr in der perfekten Position seid, um diese eine, beeindruckende und emotionale Aufnahme zu machen, aber ihr habt dabei keine Kontrolle. Wenn ein Tier euch nicht erlaubt, es zu fotografieren, dann könnt ihr auch nichts tun. Bei gestellten Fotografien folgt ihr einem linearen Ablauf von der Vorbereitung bis zur Konzeption. Es ist tatsächlich ein Test eurer Fähigkeiten als Fotograf, bei dem ihr beweisen müsst, dass ihr genau diesen einen perfekten Moment aufnehmen könnt, den ihr euch vorgestellt habt. Beide Stilrichtungen sind mir unglaublich wichtig. Das gilt auch dafür, diese beiden gegensätzlichen Bereiche von Kenia zu porträtieren, was in gewisser Weise die Menschen und frei lebenden Tiere, die dieses Land ihre Heimat nehmen, miteinander verbindet. - David Yarrow
David Yarrow wurde 1966 in Glasgow in Schottland geboren. Er hat schon früh begonnen zu fotografieren und als 20-Jähriger wurde er bereits vom Magazin The Times beim Endspiel der Weltmeisterschaft in Mexiko-Stadt verpflichtet. An diesem Tag nahm David das berühmte Bild von Diego Maradona auf, wie er den World Cup hält, und wurde daher gebeten, auch über die Olympischen Spiele und verschiedene andere Sportveranstaltungen zu berichten. Erst viele Jahre später fand er heraus, was er am liebsten fotografiert. Mit seiner Dokumentation der Natur, seinen eindrucksvollen und stimmungsvollen Bildern des Lebens auf der Erde, hat er sich eine wachsende Fangemeinde unter den Kunstsammlern gesichert. 2018 etablierte sich David endgültig als einer der bekanntesten Kunstfotografen der Welt.