PERFEKTER EINSTIEG IN DIE SPIEGELREFLEX-FOTOGRAFIE – TEIL 3

Dienstag, 31. Dezember 2019

Spiegelreflexkameras erlauben euch, Bilder so umzusetzen, wie ihr sie euch vorstellt. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Im dritten Teil unserer Serie für DSLR-Einsteiger verraten wir euch, wie ihr auch schwierige Motive gekonnt belichtet und wie ihr die Belichtung individuell anpassen könnt.

Die ideale Betriebsart

Über den Drehregler auf der Oberseite eurer Nikon-Kamera stehen euch zahlreiche Betriebsarten zur Verfügung. Durch sie könnt ihr praktisch jedes Motiv gekonnt fotografieren. Der Clou: Viele Modi unterstützen euch bei der kreativen Umsetzung, sodass ihr euch noch stärker auf die Bildgestaltung fokussieren könnt. Zur Wahl stehen Programmautomatik (P), Blendenautomatik (S), Zeitautomatik (A) und manuelle Steuerung (M). Zudem bietet euch jede Nikon-DSLR auch Motivprogramme und eine komplette Vollautomatik. Letztere ist perfekt, um mit der Fotografie direkt durchzustarten. Hier übernimmt die Kamera die komplette Kontrolle über Verschlusszeit, Blende und ISO. Mögliche Anpassungen sind indes nicht möglich. Doch genau hier kommen die genannten Halbautomatiken zum Einsatz, die wir euch im Folgenden im Detail vorstellen.

Programmautomatik (P)

Die Programmautomatik eurer Nikon-Spiegelreflexkamera (z. B. die D3500 oder die D5600) arbeitet vergleichbar wie die Vollautomatik. Allerdings könnt ihr manuell eingreifen und die Belichtung beispielsweise etwas dunkler oder heller machen. Je nach gewünschtem Effekt. Das „P“ bietet euch also einerseits die komplette Absicherung, erlaubt aber auch ein Eingreifen eurerseits.

Blendenautomatik (S)

In dieser Halbautomatik wählt ihr die gewünschte Belichtungszeit. Etwa eine kurze Belichtungszeit, um das bewegte Motiv einzufrieren, oder eine lange, wenn ihr ein Objekt mit Bewegungsunschärfe fotografieren wollt. Etwa ein vorbeifahrendes Auto in der Dämmerung. Die Kamera selektiert nun die passende Blende, sodass eine ausgewogene Belichtung abgelichtet wird. Den ISO-Wert, also die Lichtempfindlichkeit des Sensors, könnt ihr vorgeben. Besonders bequem ist dabei der Modus „Auto ISO“, in dem eure Nikon-Kamera aus einem vorgegebenen Bereich den idealen Wert für euch auswählt.

Der Aufnahmemodus M eignet sich insbesondere für sehr anspruchsvolle Belichtungssituationen.

Zeitautomatik (A)

Die beliebte Betriebsart erlaubt es euch, die Blende vorzugeben, während eure Nikon-Kamera die passende Verschlusszeit festlegt. Ein idealer Modus für zahlreiche Aufnahmegelegenheiten. So könnt ihr etwa für ein Porträt die Blende entsprechend weit öffnen, auf zum Beispiel f/2,8, um den Hintergrund in Unschärfe zu tauchen oder eine geschlossene Blende wie f/16 vorgeben, um eine Landschaft knackscharf abzulichten. Den ISO-Wert gebt ihr wie beim Modus „S“ selber vor oder aktiviert „Auto ISO“.

Manuelle Steuerung (M)

In dieser Betriebsart sind sämtliche Automatiken deaktiviert und ihr könnt die Belichtung selber vorgeben: Blende, Verschlusszeit, ISO. Ein Aufnahmemodus, der sich insbesondere für sehr anspruchsvolle Belichtungssituationen eignet. Etwa in der Dunkelheit, wenn die Kamera keine erfolgreiche Belichtungsmessung mehr vornehmen kann. Die Betriebsart bringt zudem Spaß, da ihr hier auch ungewöhnliche Kombinationen kreativ ausprobieren könnt.

Belichtungsmessung

Ist die Betriebsart gewählt, könnt ihr im Menü eurer Nikon Spiegelreflexkamera als nächstes die Belichtungs-Messmethode an eure Motiv-Situation anpassen. Hier stehen euch „Matrix-Messung“, „mittenbetonte Messung“ und „Spot-Messung“ zur Verfügung. Bei der Matrix-Methode ermittelt die Nikon-Kamera die Motiv-Helligkeit über die gesamte Bildfläche und wertet sie mit einer komplexen Logik der Kamera-Elektronik aus. Ein sehr universeller Modus für zahlreiche Motive.Die mittenbetonte Messung gewichtet indes die Bildmitte bei der Belichtungsmessung stärker und ist daher eine tolle Wahl für Porträtaufnahmen. Die Spot-Messung ist indes ein Spezialmodus, der nur einen kleinen Bereich um den aktiven Autofokus-Sensor zur Belichtungsmessung heranzieht. Er eignet sich etwa für Aufnahmen im Gegenlicht.

Praktische Ausstattungsmerkmale

Jede Nikon-Spiegelreflexkamera bietet euch auf der Rückseite einen Belichtungsspeicher. Der Knopf mit der Bezeichnung „AE-L/AF-L“ erlaubt euch ein „Einfrieren“ der aktuell gemessenen Belichtung, solange ihr die Taste gedrückt haltet. Zudem könnt ihr über den Knopf mit dem „+/-“-Symbol die Belichtung korrigieren. Das Einstellen einer Belichtungskorrektur lässt eure Bilder heller oder dunkler erscheinen. Der schnellste Weg dazu ist, bei gedrückt gehaltener Belichtungskorrektur-Taste das Einstellrad an der Rückseite zu drehen.

PERFEKTER EINSTIEG IN DIE SPIEGELREFLEXFOTOGRAFIE

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