Vor der Anschaffung eines neuen Objektivs steht häufig die Frage: „Greife ich zu einem Zoom-Objektiv oder doch zu einer Festbrennweite?“ Eine eindeutige Antwort auf diese Frage ist gar nicht so einfach. Deshalb solltet ihr euch im Vorfeld über zwei Dinge Gedanken machen. In welchen Aufnahmebereichen wird das Objektiv hauptsächlich zum Einsatz kommen? Fotografiert ihr häufig bei schwachem Licht oder scheint ohnehin meist die Sonne, wenn ihr mit der Kamera unterwegs seid? Wir möchten euch bei der Antwort auf die eingangs gestellte Frage unterstützen und erklären euch die jeweiligen Vorteile beider Objektiv-Kategorien. An dieser Stelle schon mal ein Tipp für Fotografie-Einsteiger: Ihr müsst kein Profi sein, um mit einer Festbrennweite zu arbeiten. Vor allem in Bezug auf den Lerneffekt kann es sinnvoll sein, bereits früh zu einer Einstiegs-Festbrennweite zu greifen.

Flexibler mit dem Zoom-Objektiv

Zoom-Objektive haben insbesondere bei der Brennweitenwahl einen großen Vorteil: Während ihr euch bei der Festbrennweite, wie der Name schon sagt, auf eine feste Brennweite festlegen müsst, bietet euch das Zoom eine weite Brennweitenspanne, aus der ihr später bei der Aufnahme flexibel wählen könnt. Dabei stehen euch in unseren Nikon-Objektiv-Lineups für den F- und den Z-Anschluss verschiedene Zoomklassen zur Verfügung.

Ob Zoom-Objektiv oder Festbrennweite: Wir haben eine große Auswahl
Weitwinkelzooms wie das NIKKOR Z 14–24 mm 1:2,8 S und das AF-P DX NIKKOR 10-20 mm 1:4,5-5,6 G VR konzentrieren sich auf den kurzen Brennweitenbereich und eignen sich für Landschafts- und Architekturaufnahmen. Standardzooms wie das NIKKOR Z 24-70 mm 1:2,8 S und das NIKKOR Z 24–50 mm 1:4–6,3 decken als Allround-Objektive einen sehr vielseitigen Bereich ab, der für eine ganze Reihe unterschiedlicher Aufnahmesituationen zu empfehlen ist. Telezooms wie das AF-P NIKKOR 70-300 mm 1:4,5-5,6E ED VR decken dagegen einen sehr langen Brennweitenbereich ab und eignen sich ideal für weiter entfernte Motive. Alle genannten Brennweitenklassen sind natürlich auch als Festbrennweite erhältlich. Der Unterschied ist, dass ihr bei einer festen Brennweite nicht zoomen könnt. Haltet ihr zum Beispiel ein NIKKOR Z 35 mm 1:1,8 S an eurer Kamera in der Hand und möchtet ein weiter entferntes Motiv heranholen, müsst ihr euch selbst auf den Weg machen und näher herangehen. Manchmal ist allerdings ein Hindernis im Weg oder ihr möchtet vielleicht den Sonnenuntergang am Horizont heranholen. In solchen Fällen ist ein Zoom die bessere Wahl. Auf Reisen ist es zudem meist platzsparender, mit einem Zoom unterwegs zu sein. Um eine vergleichbare Brennweitenspanne abzudecken, wären sonst mehrere Festbrennweiten nötig, was in der Regel mehr Stauraum voraussetzt und sich auch beim Gewicht bemerkbar macht.

Lichtstarke Festbrennweiten ermöglichen es dem Fotografen auf einfache Weise, mit wunderschöner Hintergrundunschärfe zu arbeiten.

Höhere Lichtstärke und bessere Abbildungsleistung bei der Festbrennweite

Dass sich Festbrennweiten unter erfahrenen Fotografen großer Beliebtheit erfreuen, hängt mit der höheren Lichtstärke zusammen. Während die maximal verfügbare Blendenöffnung bei Zoom-Objektiven meist auf f/2,8 festgelegt ist, ermöglichen Festbrennweiten wesentlich größere Blendenöffnungen. So lässt sich die Blende beim AF-S NIKKOR 85 mm 1:1,4G zum Beispiel auf f/1,4 öffnen. Im Z-System haben wir mit dem NIKKOR Z 50 mm 1:1,2 S und dem NIKKOR Z 58 mm 1:0,95 S Noct sogar zwei extrem lichtstarke Objektive mit einer Blendenöffnung f/1,2 und f/0,95 vorgestellt. Solche Lichtstärken sind mit einem Zoom-Objektiv kaum zu realisieren. Um solch große Blendenöffnungen in ein Zoom-Objektiv zu integrieren und dabei über die gesamte Zoomspanne die Abbildungsleistung zu halten, wären sehr aufwändige Linsen-Konstruktionen nötig, die zusätzlich ein hohes Gewicht mit sich bringen. Mit einer Festbrennweite ist das deutlich „einfacher“, da die gewählte Blendenöffnung nur für eine einzige feste Brennweite optimiert werden muss. Hier spielt auch die Abbildungsleistung eine wichtige Rolle. Die Öffnung der Blende steuert den Lichteinfall.

Um Abbildungsfehler wie chromatische Aberrationen, Verzeichnung und Vignettierung zu vermeiden, müssen die Linsen eines Objektivs auf die verfügbaren Blendenöffnungen abgestimmt werden. Da diese Korrektur bei Festbrennweiten nur einmal stattfinden muss, ist die mögliche Bildqualität bei einer Festbrennweite häufig höher als bei einem Zoom-Objektiv, bei dem die Abbildungsleistung für eine größere Brennweitenspanne optimiert werden muss. Die hohe Lichtstärke einer Festbrennweite hat auch kreative Vorteile. Je größer die Blendenöffnung gewählt werden kann, desto geringer fällt die Schärfentiefe aus. Deshalb ist es mit einer Festbrennweite meist einfacher, Objekte und Personen vor einem unscharfen Hintergrund freizustellen. Darüber hinaus könnt ihr mit einer großen Blendenöffnung bei schlechten Lichtbedingungen länger aus der Hand fotografieren, da mehr Licht auf den Sensor fällt und dadurch kürzere Verschlusszeiten möglich sind.

Tipps für Fotografie-Einsteiger

Wenn ihr euch als Fotografie-Einsteiger für eine Systemkamera entscheidet, werdet ihr meist mit einem sogenannten „Kit-Objektiv“ starten. So bieten wir die spiegellose Nikon Z 50 zum Beispiel mit dem sehr kompakten und leichten NIKKOR Z DX 16–50 mm 1:3,5–6,3 VR an. Auch die Spiegelreflexkamera Nikon D3500 ist zum Einstieg mit einem AF-P DX NIKKOR 18-55 mm 1:3,5-5,6 G VR erhältlich. Damit könnt ihr gleich loslegen und seid dank der Zoom-Funktion für alltägliche Aufnahmesituationen bestens ausgerüstet. Wenn es darum geht, vielleicht ein zweites Objektiv anzuschaffen, dann gehen viele Einsteiger davon aus, dass das Thema „Festbrennweite“ nur etwas für Profis ist. Dabei eignen sich Festbrennweiten ideal dafür, bewusster zu fotografieren. Gerade weil man sich mit der Kamera bewegen muss und weil man lernt, welche Möglichkeiten mit einer großen Blendenöffnung entstehen. Solltet ihr euch zu den Einsteigern zählen und genau vor dieser Frage stehen, dann empfehlen wir euch unser preislich attraktives AF-S NIKKOR 50 mm 1:1,8G für unsere Spiegelreflexkameras mit F-Mount. In Verbindung mit dem FTZ-Objektivadapter kann das Objektiv auch an unseren Kameras des Z-Systems verwendet werden.

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