KREATIV-CHALLENGE MIT PEOPLE-FOTOGRAFIN SONJA SAUR UND DER NIKON Z 6: SPOT THE UNIQUE IN THE ORDINARY

Donnerstag, 08. August 2019

Ausgestattet mit dem Nikon-Z-System haben wir drei unterschiedliche Fotografen aus verschiedenen Fotografie-Genres vor die Challenge „SPOT THE UNIQUE IN THE ORDINARY“ gestellt. Sonja Saur, kreative People-Fotografin, interpretiert das Einzigartige in intimen Momenten zwischen Mutter und Kind. Kristof Göttling, Reise- & Landschaftsfotograf, zog es in die aufregende Stadt New York und Janine Hegendorf, Food-Liebhaberin & -Fotografin, kreiert in ihrer Küche einen leckeren Cheese Burger.

Z 6 | NIKKOR Z 24–70 mm 1:2,8 S | 1/5000s | f/2.8 | ISO 100

Spot the unique in the ordinary

Als ich die Challenge von Nikon gestellt bekommen habe, formte sich vor meinem inneren Auge direkt ein Bild mit zehn nackten Menschen, von denen neun komplett tätowiert sind und nur einer nicht, wodurch dieser eben „besonders“ ist. Aber da es mir wichtig war, die Challenge so umzusetzen, dass sie zu meinem Stil passt, habe ich diese erste Idee nicht weiter verfolgt.


Die richtige Ideeentwicklung hat tatsächlich einige Tage in Anspruch genommen. Ich muss gestehen, dass ich mich anfangs etwas schwer getan habe mit dem Thema. Denn meine Bilder sind auf ihre Art schon „besonders“ und ich habe mir in diesem Fall selbst im Weg gestanden. In der Zeit nach der Themenbekanntgabe war ich noch mehr als sonst mit meinem Hund im Wald unterwegs, immer auf der Suche nach der für mich perfekten Idee. Ich habe meine Gedanken immer wieder mit meinem Team geteilt, was schon fast in Sprachnachrichts-Orgien bei Whats App ausgeartet ist. Ich habe wirklich viele verschiedene Themen und Ansätze verfolgt, bis ich bei der tatsächlich umgesetzten Idee angekommen bin. Als ich dann den Faden gefunden hatte, hat sich alles sehr schnell Schlag auf Schlag wie ein Puzzle von selbst zusammengefügt.

Ich finde sehr viel Besonderheit in diesen Bildern. Das Stillbild steht für „Mutter Natur“. Unsere Natur ist schon für sich besonders und für mich stets die größte Inspiration. Die Natürlichkeit des entstehenden Lebens, der Geburt, des Stillens im Einklang mit der Natur, im perfekten Gleichgewicht - das macht dieses Bild für mich zu einem besonderen Werk. Es steht für das wunderbare Band zwischen zwei Menschen, wie es enger kaum sein könnte.

Das Bild vom feenhaften Mädchen ist für mich die direkte Lösung der Challenge „SPOT THE UNIQUE IN THE ORDINARY“. Es ist ganz spontan und total ungeplant am Shootingtag entstanden. Die kleine Fee hat mich einfach an die Hand genommen und mich gebeten ein Foto von ihr mit dem Kopfschmuck zu machen.

So simpel - eigentlich hätte ich da sofort selbst drauf kommen können. Denn sind es nicht die Kinder, die stets das Besondere im Gewöhnlichen sehen? Die Wunder der Natur, die wir Erwachsenen schon lange für selbstverständlich halten und das Besondere einfach übersehen.

Z 6 | NIKKOR Z 24–70 mm 1:2,8 S | 1/800s | f/2.8 | ISO 400

Z 6 | NIKKOR Z 24–70 mm 1:2,8 S | 1/500s | f/2.8 | ISO 200

Sterne: winzige Lichtpunkte im unendlichen Universum. Allgegenwärtig, wir können sie in jeder wolkenlosen Nacht beobachten. Viel zu oft sind die Wolken aber viel zu dicht, verdunkeln den Himmel und machen die Sterne unsichtbar. Aber sie sind da. Immer.

Gleiches gilt für die Babies, die wir nicht in unseren Armen halten dürfen, weil sie viel zu früh von uns gegangen sind. Sterne sind das Symbol für diese Kinder. Für die Eltern sind sie unvergessen und zugleich in unerreichbarer Ferne. Für die Gesellschaft unsichtbar, zu dicht sind die Wolken. Aber sie sind da. Ganz tief in unseren Herzen.

Behind The Scenes

Ganz ehrlich? Die Nikon Z 6 hat mich total überzeugt. Ich bin schon am überlegen, sie in meine Nikon-Familie aufzunehmen. Es macht einfach irre viel Spaß, mit ihr zu arbeiten. Dass man durch den Sucher direkt das Bild so angezeigt bekommt, wie es nachher aufgenommen aussieht, ist für mich ein absolutes Highlight und erleichtert mir das Arbeiten immens. Ich arbeite ausschließlich mit natürlichem Licht und muss daher immer die Einstellungen an die aktuelle Lichtsituation anpassen,   weshalb dieses Feature den Ablauf ungemein beschleunigt.

Ich habe sie außerdem auf Hochzeiten mitgenommen und auch dort hat sie mich komplett überzeugt. Die ISO ist unschlagbar und dass man keine Auslösung hört, ist besonders in der Kirche sehr angenehm. Kein schallendes „klack“ mehr, wenn es gerade während der Trauung etwas leiser ist. Super! Das Gewicht ist für mich auch super angenehm, sie ist federleicht und auf längeren Reportagen gibts damit keine Nackenschmerzen mehr. ;-)

Natürlich lief nicht alles nach Plan. Es läuft nie alles so, wie es geplant war, aber meist wird es dadurch eben noch besser!

Nachdem das Thema gefunden war, habe ich mich zusammen mit meinem Team an die Umsetzung gemacht. Meine Designerin von Glücksklee-Couture hat Stoffe für einen Rock bestellt, ich Material, um das Modell zu bekleben.

Das Schwierigste war tatsächlich die Location-Suche: Sie musste nah sein, zu Fuß gut erreichbar, da Kinder dabei waren und auch noch richtig was her machen. Dieser Teil hat mich wirklich am meisten „gestresst“. In einem Park haben wir schöne Stellen gefunden, allerdings hat das Drumherum nicht gepasst und ich bin nicht so der Composing-Fan. Dann kam mir ein Feld aus Farn in den Sinn, allerdings wäre die Pose vom Model nicht so gut dort zu integrieren gewesen. Dann war eine komplett mit Efeu bewachsene Mauer in meinem Garten im Gespräch. Wir dachte daran, einen Thron in diese Wand zu bauen, um meiner "Mutter Natur" eine königliche Aura zu verpassen. Prinzipiell sehr cool und sowas werden wir sicher auch noch umsetzen, dennoch hat’s irgendwie nicht so ganz zu dem Bild gepasst, was schon so tief in meinem Kopf entstanden war.

Beim Durchgucken alter Bilder einige Tage vor dem bereits terminierten Shooting ist mir ein Baum ins Auge gesprungen, an dem ich vor fünf Jahren schon einmal Bilder gemacht habe. Kurzerhand bin ich dorthin gefahren, um zu sehen, ob es ihn noch gibt und da war er: DER Baum. Spontan schrieb ich die Designerin „Maskenzauber und Erlebenskunst“ an, sie hatte einen perfekten Headdress für unser Thema und hat ihn mir sofort zugesendet. Nun ging alles ziemlich Schlag auf Schlag. Einen Tag vor dem Shooting war meine Designerin dann noch in meinem Studio, um etwas abzuholen und stolperte über grünen Samtstoff. Kurzerhand ist der vorherige Rock in die Ecke geflogen und sie hat aus dem Samt einen Rock sowie einen passenden BH gezaubert. Am Shootingtag haben wir uns bei der Visagistin Ann-Kathrin Benoist zuhause getroffen. Hier haben wir gemeinsam das Make-up ausgearbeitet und das Model beklebt und dreckig gemacht ;-) (mit Erde berieselt) Ab da hat eigentlich alles geklappt, wie es klappen sollte.

Z 6 | NIKKOR Z 24–70 mm 1:2,8 S | 1/400s | f/2.8 | ISO 400

Inspirations-Tipps

Mir hilft es immer, spazieren zu gehen und mir Zeit zu nehmen - nur für mich und die Idee. Sobald dann ein erster Ansatzpunkt gefunden ist, hilft es mir darüber zu sprechen, ich quatsche dann gerne stundenlange Sprachnachrichten und feile so lange daran herum, bis die Idee und das Bild in meinem Kopf so ist, wie ich es mir wünsche. Aber ich muss auch gestehen, dass super viele Bilder von mir ungeplant und sehr spontan aus der Situation heraus entstehen, auch wenn sie nicht danach aussehen. (Die kleine Fee ist das perfekte oder auch "besondere" und zugleich "alltägliche" Beispiel dafür!). Lasst euch also auch Raum für das Ungeplante und seid offen für spontane Momente und Gelegenheiten.


Mehr von Sonja entdeckt ihr hier:


Sonja's Team:

Visagistin: Ann Kathrin Benoist  
Designerin Kopfschmuck: Maren Söhnlein 
Designerin Rock / BH: Anika Kleemann  
 


WHAT'S IN MY BAG

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