FOTOGRAFIE VERSTEHEN: WAS MACHT DER ISO EURER NIKON-KAMERA?

Montag, 28. Dezember 2020

Bestimmt habt ihr schon mal etwas vom sogenannten Belichtungsdreieck gehört: Das ist eine grafische Veranschaulichung der drei Belichtungsparameter Blende, Verschlusszeit und ISO. Grundsätzlich gilt: Alle drei Parameter können das Bild heller oder dunkler machen. Und alle drei bieten eine Nebenwirkung (oder kreative Effekte), bei der Blende ist dies die Unschärfe im Hintergrund. Der ISO, also die Empfindlichkeit eures Sensors, ist da keine Ausnahme. Nur wird hier der Effekt meistens als weniger positiv wahrgenommen: Je höher ihr den ISO einstellt, desto weiter nimmt das Rauschen zu und die Bildqualität damit eher ab.

Der ISO erlaubt es euch, mit eurer Nikon-Kamera auch nachts brillante Bilder zu machen.

Warum brauchen wir den ISO?

Nun könntet ihr zu dem Schluss gelangen, es sei praktisch, den ISO eurer Nikon-Kamera einfach auf das Niedrigste, in der Regel ISO 100, zu begrenzen und gar nicht weiter damit zu arbeiten. Doch der ISO ist elementar, wenn die Lichtmenge abnimmt, es also dunkel wird. Wir können die Blende der Kamera nicht endlos öffnen, also mehr Licht in die Kamera lassen. Und wir können auch nicht ewig belichten, da das Bild sonst verwackeln könnte. Der ISO hellt das Bild in dieser Situation auf.

Was macht der ISO?

Wenn ihr den ISO eurer Nikon-Kamera einstellt, verstellt ihr die Empfindlichkeit des Sensors. Diese Lichtempfindlichkeit ist essenziell, da es in der Fotografie immer darum geht, dass ein Licht auf einer Oberfläche eine Spur hinterlässt. Das gab es auch schon zu Filmzeiten, hier konntet ihr unterschiedlich empfindliche Filme kaufen. Heute ist der ISO eine elektronische Größe des Bildsensors. Vergleicht ihn am besten mit der menschlichen Haut: Ein dunkler Hauttyp ist ein niedriger ISO, also unempfindlich gegen Sonnenlicht. Ein sehr heller Hauttyp ist ein hoher ISO und ist daher äußerst empfindlich. Während Haut aber zunächst hell startet und dann dunkel wird, verhält es sich auf einem Bildsensor umgekehrt: Ein niedriger ISO ergibt ein dunkleres Bild als ein hoher ISO.

Wie stelle ich den ISO ein?

Grundsätzlich stellt ihr den ISO so niedrig wie möglich ein, aber so hoch wie nötig, da ihr die beste Qualität im Bild wollt. Wenn ihr euch mit dem ISO nicht näher beschäftigen möchtet, könnt ihr eure Nikon-Kamera auch in die ISO-Automatik stellen. Die Kamera stellt dann nach dem eben genannten Prinzip den ISO präzise und von selbst ein. Um den ISO zu wählen, bietet jede Kamera einen eigenen ISO-Knopf. Werte von 100-400 eignen sich in der Regel für helle Tage, von 400-1.600 seid ihr in der Regel unterwegs, wenn ihr in hellen Innenräumen oder in bewölktem Wetter fotografiert. Darüber beginnen Werte für die Nacht, Events oder dunkle Innenräume, wie etwa Kirchen.

Mit der ISO-Automatik passt eure Nikon die ISO-Empfindlichkeit automatisch an, wenn mit dem von euch eingestellten Wert keine optimale Belichtung erzielt wird.

Was ist der höchste ISO?

Welcher ISO-Wert der höchste ist, hängt stark von eurer Kamera ab. Der niedrigste Wert liegt meist bei ISO 100, bei professionellen Nikon-Modellen auch darunter, sodass eine nochmals brillantere Bildqualität erreicht wird. Je höher der maximale ISO-Wert eurer Nikon-Kamera ist, desto besser könnt ihr mit schlechten Lichtverhältnissen arbeiten. Das ist übrigens einer der wichtigsten Gründe, warum sich moderne Kameras lohnen: Aktuelle Nikon-Sensoren sind auch bei höchsten ISO-Zahlen bockstark und bieten somit die beste Nikon-Bildqualität aller Zeiten. Daher ist es mit modernen Kameras auch problemlos möglich, in vier- oder fünfstellige ISO-Bereiche vorzudringen – eine Leistung, die vor wenigen Jahren noch vollkommen undenkbar war. Außerdem haben alle Nikon-Kameras eine digitale und sehr fein abgestimmte Rauschminderung an Bord, die für nochmals bessere Bilder direkt aus der Kamera sorgt.

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