DIE PERFEKTE AUSRÜSTUNG: STREET & REPORTAGE

Montag, 19. Juli 2021

Für eines der schönsten und klassischsten Genres der Fotografie braucht ihr kaum aufwändiges Equipment – wesentlich ist ein wacher Blick für Menschen und Situationen. Aber auch bei der Street- und Reportage-Fotografie gibt es in Punkto Ausrüstung einige Favoriten. Hier haben wir ein paar Tipps für Euch.

Der richtige Blick

Eine authentische Reportage lebt von Nähe. Die Perspektive und ein Blick nicht nur auf das Hauptmotiv, sondern auch auf dessen Kontext sind typisch für Fotos im Reportagestil. Daher sind auch solche Brennweiten typisch, die eine sehr natürliche Perspektive mit sich bringen. Im FX- oder auch Vollformat sind 35 mm die klassische Reportage-Brennweite. Aber auch Brennweiten von 28 bis 50 mm kommen oft zum Einsatz. Egal, ob etwas enger oder weiter – idealerweise seid ihr eurem Motiv sehr nah. Und das hat Einfluss auf die Wahl des Equipments. Wenn ihr mit eurer Nikon-Kamera auf Menschen zugeht, hilft es, wenn diese sich nicht vor Euch erschrecken. Eine kompaktere, dezentere Kamera und ein weniger wuchtiges Objektiv können dabei helfen. Natürlich macht ihr auch mit einer D6 hervorragende Reportagefotos, aber möglicherweise ist die Z 6II hierfür besser, einfach weil ihr mit ihr weniger auffallt und weniger Gefahr lauft, euer Gegenüber durch ein riesiges, schwarzes Gerät vor eurem Gesicht einzuschüchtern.

Dieser Aspekt spricht zudem für den Einsatz einer Festbrennweite statt eines Zooms, denn Festbrennweiten-Objektive sind in aller Regel schlanker und kompakter. Auch optisch haben sie ihre Vorteile, denn sie bieten in der Regel mehr Lichtstärke und ein feineres Bokeh als ihre Zoom-Kollegen. Nicht zuletzt schwören viele Fotografen gerade deshalb auf eine Festbrennweite, weil die »starre« Perspektive ein bewussteres Fotografieren mit sich bringt. Letzteres ist Geschmackssache aber auf jeden Fall einen Versuch wert.

Die Qual der Wahl

Es gibt keine Kamera im aktuellen Nikon-Lineup, ob spiegellos oder DSLR, die für die Street- und Reportage-Fotografie nicht geeignet wäre. Die technischen Anforderungen werden auch von den Einsteigermodellen voll erfüllt, sodass dieses Genre gerade für Fotografie-Neulinge sehr gut geeignet ist. Auch gibt es für jedes System und jedes Sensorformat die passenden Objektive. Nichtsdestotrotz gibt es ein Highlight: Unser Traumpaar für die Reportage- und Street-Fotografie sind die Nikon Z 6II und das NIKKOR Z 35 mm 1:1,8 S. Das Z-System ermöglicht kompaktere Bodys als bei Vollformat-DSLRS und zugleich bieten das große Z-Bajonett und das geringe Auflagemaß mehr Freiheit für die optische Konstruktion. Letzteres zahlt sich für euch in der Street- und Reportage-Fotografie vor allem dann aus, wenn ihr mit Offenblende fotografiert und das besonders feine Bokeh im Hintergrund zum Tragen kommt. Das gilt nicht nur für das NIKKOR Z 35 mm 1:1,8 S sondern auch für die anderen Z-NIKKORe.

Die richtige Technik

Nur wenn ihr reaktionsschnell seid, habt ihr gute Chancen auf besondere Fotos. Natürlich muss eure Nikon-Kamera dann mindestens genauso schnell reagieren wie ihr. Wenn ihr erst mit der Fotografie beginnt, könnt ihr für den Start gerade in diesem Genre auf die Automatiken eurer Nikon vertrauen und euch einfach auf das Motiv konzentrieren. Für mehr Kontrolle über das Ergebnis empfehlen wir aber die Zeitautomatik. Mit ihr steuert ihr selbst die Blende und damit die Schärfentiefe.

Je nach Motiv wollt ihr von der Schärfentiefe mal mehr (um eine Szene in ihrer Gänze scharf einzufangen) oder gerade wenig (um den Blick aufs Hauptmotiv zu lenken und den Hintergrund unscharf zu zeichnen). Ersteres erreicht ihr durch Abblenden. Blendenwerte zwischen 8 und 16 genügen meist. Für Letzteres blendet ihr auf, zum Beispiel auf die maximale Blendenöffnung von 1,8 beim NIKKOR Z 35 mm 1:1,8 S.

Wenn das Licht schwächer ist, könnt ihr mit höheren ISO-Werten immer noch zu tollen Bildern kommen. Nutzt die ISO-Automatik eurer Nikon, um den großen Spielraum flexibel zu nutzen, den diese für die ISO-Empfindlichkeit mitbringt. Bei gutem Licht nutzt die Kamera dann niedrige ISO-Werte und liefert entsprechend hochwertige Bilder. Bei schwächerem Licht hebt sie automatisch den ISO-Wert an. Damit steigt zwar in gewissem Umfang auch das Bildrauschen an, das ist aber viel weniger schlimm als Verwacklungsunschärfe, die ansonsten aufgrund zu langer Belichtungszeiten auftreten könnte. Apropos: Nutzt auch die VR-Funktion (Bildstabilisator) von eurer Kamera oder dem Objektiv.

Macht euch im nächsten Schritt mit den Optionen der AF-Messfeldsteuerung vertraut, sodass ihr die Schärfe gezielt auf euer Hauptmotiv legt. Bei den typischerweise eher ruhigen Motiven empfehlen wir die Einzelfeldsteuerung oder auch die automatische Messfeldsteuerung. Außer im Handbuch eurer Nikon findet ihr Hinweise zu den Einstellungen auch in unseren Video-Tutorials auf YouTube oder ihr bucht einen Kurs bei der Nikon School.

Ein paar weitere Tipps findet ihr auch in unserem Artikel "5 Tipps für starke Streetfotos".

Herausragende Abbildungsleistung und zugleich kompakt in der Form: Die Z 6II mit NIKKOR Z 35 mm 1:1,8 S ist die perfekte Balance für die Street- und Reportagefotografie.

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