Wir Menschen sind soziale Wesen. Die Faszination für andere Menschen ist uns angeboren und was läge näher, als diese mit unserer anderen Faszination – der Fotografie – zu verbinden? Hier geben wir euch ein paar Tipps für einen gelungenen Einstieg in die Porträtfotografie.

Erst der Mensch, dann das Bild

Lange bevor Kameras mobil genug für Reportagen oder schnell genug für die Tier- oder Sportfotografie waren, fotografierten Menschen andere Menschen. Leider waren anfangs noch Belichtungszeiten von vielen Minuten erforderlich, was die unentspannten Gesichtsausdrücke auf frühen Porträts erklärt. Heute bieten wir euch mit speziellen Features in euren Nikon-Kameras und nicht zuletzt mit spezialisierten NIKKOR-Objektiven für das Porträt-Genre deutlich bessere Voraussetzungen. Wetten, ihr fangt so auch ein Lächeln ein?

Welche Kamera?

Da eine enge Tiefenschärfe praktisch nirgendwo so wünschenswert ist wie bei der Porträtfotografie, spricht gerade hier viel für das FX-Bildformat (die Tiefenschärfe ist abhängig von der Größe des Aufnahmeformates). Technologisch stellt die Porträtfotografie keine besonderen Anforderungen etwa an die Bildrate eurer Nikon, sodass generell jede FX-Format-Nikon in Betracht kommt. Allerdings macht unser neuer Augen-AF die Porträtfotografie noch einfacher und spontaner.

Wenn ihr die Kombination aus beidem (FX-Format und Augen-AF) nutzen möchtet, lässt euch das derzeit die Wahl aus drei Nikon-Bodys: Zum einen unsere beiden spiegellosen Modelle Z 7 und Z 6, mit denen wir diese Funktion einführten. Zum anderen die DSLR D780, die dieses Feature ebenfalls bietet, wenn ihr ihren Live-View-Modus nutzt.

Was gehört in die Tasche?

Bei keinem anderen fotografischen Genre steckt dessen Name in der Bezeichnung eines Objektiv-Typs. Das »Porträt-Tele« hingegen ist eine feste Größe und schon daran lässt sich ablesen, dass sich für die Porträtfotografie einer dieser Spezialisten lohnen könnte. Porträt-Teleobjektive besitzen eine moderate Telebrennweite, klassischerweise zwischen 80 und 130 mm. Und obwohl ihr wahrscheinlich ein Standardzoom besitzt, das diesen Brennweitenbereich abdeckt, schaut euch diese Spezialisten noch einmal genauer an.

Nikons Porträt-Objektive sind Meister sowohl der Schärfe als auch der Unschärfe. Dort, wo ihr eure Schärfe haben wollt, also auf den Augen, ist sie perfekt gestochen. Dort, von wo ihr den Blick auf die Augen lenken wollt, also im Hintergrund, weist euer Motiv ein besonders weiches, natürliches Bokeh auf, sodass nichts den Blick des Betrachters irritiert.

Vier Empfehlungen:

Mit den typischen kürzeren Telebrennweiten ergeben sich bei den üblichen Bildausschnitten von Kopf- bis Schulterporträt ideale Aufnahme-Entfernungen von ca. 1,5 bis 3 Metern. Ideal sind diese in zweierlei Hinsicht: Erstens rein praktisch und psychologisch – der moderate Abstand erlaubt einerseits eine ideale Kommunikation zwischen Fotograf und Modell, das Modell wird aber auch nicht zu sehr bedrängt und hat die Chance, sich wohl zu fühlen.

Zweitens optisch – die Perspektive, die sich aus diesem Abstand ergibt, wirkt schmeichelhaft und erlaubt einen sehr gezielten Einsatz einer möglichst eng begrenzten Tiefenschärfe zum Freistellen des Gesichts vor einem unscharf gezeichneten Hintergrund.

Der Augen-Autofokus erkennt Augen im Bildfeld automatisch, setzt den Fokus auf ein erkanntes Auge (ihr könnt wählen, auf welches) und führt die Schärfe auch dann sicher nach, wenn wie hier Bewegung im Spiel ist.

Noch ein paar praktische Tipps

  • Übt die Porträtfotografie zunächst mit Freunden oder Familienangehörigen, bevor ihr Models anheuert. Nicht nur das Fotografieren, auch das Interagieren mit Models erfordert ein wenig Übung.
  • Macht eure eigenen Erfahrungen mit der Tiefenschärfe und findet heraus, welche Blende zu eurem Stil passt.
  • Egal, ob ihr lieber inszenierte Fotos macht oder eher den natürlichen Look bevorzugt: Nehmt euch etwas Zeit, euch mit eurem Gegenüber auseinanderzusetzen und sie oder ihn zu beobachten. Nur so fangt ihr das Wesentliche ein.
  • Zarte, natürliche Hauttöne erzielt ihr besonders einfach mit der Picture-Control-Konfiguration »Porträt«.
  • Und wenn ihr euch näher mit diesem Genre befassen wollt, empfehlen wir euch wärmstens einen Workshop der Nikon School.

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