Der schönste Tag im Leben – für das Brautpaar jedenfalls. Für die Fotografin oder den Fotografen ist eine Hochzeit harte Arbeit, allerdings auch eine der schönsten, die ihr euch aussuchen könnt. Hier bekommt ihr einige Tipps zur Hochzeitsfotografie.

Der große Tag

Wir schätzen, dass jeder von euch früher oder später diese Anfrage von Freunden oder Verwandten bekommt: »Du hast doch so eine tolle Nikon! Magst du nicht unsere Hochzeit fotografieren?« Der wichtigste Tipp vorweg: Gemeint ist fast immer gratis. Überlegt euch gut, ob ihr das wollt. Eine Hochzeit »hauptamtlich« zu fotografieren ist ein Vollzeitjob – wenn ihr ihn ernst nehmt, werdet ihr nicht nur nicht zum Feiern kommen, ihr werdet auch nach der Party noch viel Zeit für das Sichten und Bearbeiten der Bilder brauchen. Und nicht zuletzt ist das auch eine große Verantwortung. Gerade Bräute sind oft sehr anspruchsvolle Kundinnen. Hier können ein schlechtes Timing oder eine vergessene Brautmutter schnell eine Freundschaft kosten. Deshalb: Im Zweifel solltet ihr euch trauen, nein zu sagen. Oder etwas diplomatischer: Empfehlt den Brautleuten einen guten Profi und sagt, dass ihr lieber mit ihnen ihre Hochzeit feiern möchtet, als sie zu fotografieren. Nehmt eure Nikon trotzdem mit und tragt zusätzlich zum Profi schöne Bilder bei.

Was gehört in die Tasche?

Hochzeitsfotografie lebt von Available Light. Ihr habt nur selten die Gelegenheit oder die Zeit, um das Licht selbst zu kontrollieren. Und die Lichtstimmung macht oft gerade den Reiz des Motivs aus, sodass ihr mit Blitzen sparsam sein solltet. Wählt also eine Nikon mit einer besonders guten Performance bei hohen ISO-Empfindlichkeiten. Perfekt eignen sich beispielsweise die Z 6II, die D850 oder die D780.

Das wichtigste Objektiv auf einer Hochzeit ist ein vielseitiges und exzellentes (und möglichst lichtstarkes) Standardzoom. Damit seid ihr flexibel unterwegs und könnt schnell auf jede Action reagieren. Hier haben wir für jede Nikon, jede Vorliebe und jedes Budget ein passendes NIKKOR parat, etwa das NIKKOR Z 24–70 mm 1:2,8 S, das NIKKOR Z 24–70 mm 1:4 S oder das AF-S NIKKOR 24-70 mm 1:2,8E ED VR.

Und sonst?

Hochzeitsfotografie vereint gleich mehrere andere fotografische Genres: Porträt, Reportage, Food, ... Jedes dieser Genres hat seine eigenen Lieblingsobjektive, also nehmt eine große Fototasche mit! Für traumhafte Porträts lohnt sich ein Spezialist, also ein Porträt-Teleobjektiv mit fester moderater Telebrennweite und einer hohen Lichtstärke. Sehr empfehlenswert sind zum Beispiel das NIKKOR Z 85 mm 1:1,8 S oder das AF-S NIKKOR 105 mm 1:1,4E ED.

Im Reportage-Teil genügt zunächst das Standardzoom, aber für besonders stimmungsvolle Bilder empfehlen wir zusätzlich auch hier eine lichtstarke Festbrennweite wie etwa das NIKKOR Z 35 mm 1:1,8 S oder das AF-S NIKKOR 35 mm 1:1,4G. Sie ermöglicht es euch, die Schärfentiefe gezielt aufs Hauptmotiv zu begrenzen und sie zeichnet den Hintergrund mit besonders feinem Bokeh unscharf.

Extra-Licht

Nikon-Systemblitzgeräte wie das SB-5000 sind fast nirgends so nützlich wie auf Hochzeiten. Mit ihnen könnt ihr Akzente setzen, indem ihr sie entfesselt einsetzt. Dazu unterstützen sie die kabellose Fernsteuerung per Funk oder über optische Signale. Oder ihr setzt sie an der Kamera ein und kombiniert den Blitz mit einer langen Verschlusszeit und der Synchronisation auf den zweiten Verschlussvorhang. So schafft ihr eine Kombination aus Schärfe (durch den Blitz) und Bewegungsunschärfe (durch die lange Belichtung), die Bilder vom Tanz besonders dynamisch wirken lässt.

Noch ein paar praktische Tipps

Wenn ihr als »der Profi-Fotograf« auf einer Hochzeit unterwegs seid, seid ihr nur als Profi auf dieser Hochzeit unterwegs, selbst dann, wenn ihr kein Geld dafür nehmt. Fürs Feiern habt ihr keine Zeit, ihr müsst schnell essen (wenn überhaupt) und immer abrufbereit sein. Zieht euch festlich an aber wählt Schuhe, mit denen ihr den ganzen Tag unterwegs sein könnt. Nehmt ausreichend Speicherkarten und geladene Akkus mit. Wenn ihr als Amateurfotograf auf einer Hochzeit zu Gast seid, respektiert bitte die Profis. Steht ihnen nicht im Weg, schießt nicht mit, wenn sie Fotos selbst arrangieren und blitzt ihnen nicht ins Bild. Und vor allem: Vergesst nicht vor lauter Fotografieren den Tanz mit Braut oder Bräutigam.

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