Ob moderne oder klassische Gebäude, beeindruckende Wolkenkratzer oder geschichtsträchtige Bauwerke, Architektur ist vielseitig und immer wieder spannend. Wir verraten euch fünf schnelle Tipps, mit denen ihr eure Architekturfotos auf das nächste Level bringt.

1. Bereitet euch vor

Als Fotograf habt ihr bei der Architekturfotografie alle Zeit der Welt. Unbeweglich und geduldig warten die Motive auf das Auslösen eurer Nikon-Kamera. Doch ganz so trivial ist die Fotografie von neuen und alten Gebäuden natürlich nicht. Wie bei jedem Fotogenre gilt auch hier: Macht euch bereit. Nehmt in jedem Fall ein Weitwinkelobjektiv, wie beispielsweise das professionelle AF-S NIKKOR 14-24 mm 1:2,8G ED für eure Vollformatkamera oder das preisgünstige AF-P DX NIKKOR 10-20 mm 1:4,5-5,6 G VR für eure DX-Kamera mit. Mit diesen Objektiven könnt ihr Fotos mit spannenden Perspektiven aufnehmen.

Ebenfalls darf ein stabiles Stativ mit einer möglichst hohen Arbeitshöhe (ab 2 Meter) nicht fehlen. Auch Objektivfilter, wie Grauverlaufs-, Neutraldichte- (ND) und Polfilter, helfen euch bei Bedarf weiter. So reduziert etwa ein Polarisationsfilter störende Spiegelungen in Glasflächen, während Verlaufs- und ND-Filter einen zu hohen Kontrast ausgleichen.

Studiert vor Ort zu Beginn immer das Gebäude von allen Seiten, um die ideale Aufnahmeposition zu finden. Geht dafür auch in die Hocke und blickt nach oben, um ein Gefühl für unterschiedliche Perspektiven zu gewinnen.

Foto: Max Leitner | Kopenhagen

Foto: Hannes Saint-Paul | Walt Disney Concert Hall

2. Das perfekte Licht

Jede Architektur braucht ihr eigenes Licht. Große Glasflächen kommen im strahlenden Sonnenschein oder in der blauen Stunde besonders zur Geltung, wenn Sonne und Wolken reflektiert werden. Historische Bauwerke wirken indes bei seitlichem Licht, am Morgen und Abend, sehr plastisch, da Licht und Schatten Konturen eindrucksvoll hervorheben. Etwa alte Fresken auf einer Kirche.

Attraktiv kann auch eine Aufnahme im Gegenlicht sein. Schließt dafür die Blende eurer Nikon-Kamera auf zum Beispiel f/16, um die Sonne, die hinter dem Gebäude erstrahlt, in eine schicke Sternform zu verwandeln. Ebenfalls spannend: Architekturfotos im Nebel, in der anbrechenden Nacht oder kurz nach einem Regenschauer. Je nach Licht kann sich die Stimmung eines Fotos komplett verändern. Besucht also im Zweifelsfall euren bevorzugten Aufnahmeort mehrfach, um eine Serie des Motivs in unterschiedlichen Lichtsituationen zu fotografieren.

Mit Apps wie etwa The Photographer's Ephemeris (für iOS und Android) könnt ihr den Verlauf und die Richtung der Sonne und des Mondes zum jeweiligen Aufnahmezeitpunkt voraussagen lassen und euch entsprechend vor Ort platzieren. Integrierte Karten und eine 3D-Ansicht helfen zusätzlich. Auch eine AR-Ansicht ist verfügbar.

In Innenräumen bietet sich hingegen das Fotografieren mit dem Licht an. Positioniert euch etwa vor einer großen Fensterfront, um den Raum abzulichten. Ideal ist auch eine Fotoposition in einer Ecke des Raums. In Kombination mit dem weiten Bildwinkel eures NIKKOR-Weitwinkelobjektivs gelingt es euch so, das komplette Motiv aufzunehmen.

3. Starke Perspektiven

Bei der Architekturfotografie geht es insbesondere um perspektiv erstklassige Fotos. Linien sind auf Gebäuden praktisch allgegenwärtig und können von euch geschickt genutzt werden, um die Blicke der Betrachter durch das Bild zu lenken. Durch das Fotografieren mit Weitwinkelobjektiven verstärkt ihr die Linien zudem automatisch.

Geht vor Ort am besten den Linien nach, die ihr im Foto zeigen wollt. Zum Beispiel Dachkanten oder Säulen. Möchtet ihr aber die Symmetrie des Gebäudes betonen, platziert euch mit ausreichend Abstand in der Mitte des Motivs. Bei asymmetrischen Bauwerken gibt es vielleicht ganz andere reizvolle Blickwinkel. Oft sind maßstabgebende Elemente hilfreich, um Proportionen zu verdeutlichen. Etwa Personen, aber auch ganz banale Dinge wie Fenster oder Türen. Übrigens, wenn ihr Menschen im Bild verschwinden lassen wollte, könnt ihr dies elegant per langer Belichtungszeit und einem Neutraldichtefilter tun.

Foto: Tomas Sentpetery | London

Foto: Max Leitner | Kopenhagen

5. Verzerrungen vermeiden oder betonen

Bei der Froschperspektive entsteht eine extreme Perspektive, die kreativ durchaus ihren Reiz haben kann. Allerdings betont ihr damit auch die in der Architekturfotografie typisch stürzenden Linien. Das Gebäude scheint nach hinten umzukippen. Vermeiden lässt sich dies mit einem speziellen Objektiv, einem Tilt-Shift-Objektiv wie dem PC-E NIKKOR 24 mm 1:3,5D ED. Der Tilt- und Shift-Mechanismus (übersetzt: verschieben und verschwenken) übernimmt die Perspektivkorrektur. Solche Objektive sind nur manuell fokussierbar, bieten aber eine u?berragende Abbildungsqualität. Oder ihr nutzt die automatische Entzerrung eurer Bilder in eurer Nikon-Kamera. Der entsprechende Punkt lässt sich – je nach Kameramodell – im Menü aktivieren.

4. Details und Kontraste fotografieren

Versucht nicht auf Biegen und Brechen das ganze Bauwerk auf ein Foto zu bringen. Manchmal ist es besser, wenn ihr stattdessen lieber ein kleines, aber faszinierendes Detail auswählt und dieses in Szene setzt. Dies können beispielsweise einzelne Bereiche der Fassade oder die verwitterte Tür eines alten Hauses sein. Spielt ebenso mit Kontrasten. Diese machen eure Bilder interessanter und abwechslungsreicher. Etwa Holz und Stein oder gegensätzliche Farben wie Rot und Grün.

Foto: Hannes Saint-Paul | Kalifornien

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