DAVID YARROW
David Yarrow wurde 1966 in Glasgow in Schottland geboren. Mit der Fotografie hat er schon früh begonnen: Als 20-Jähriger wurde er bereits vom Magazin The Times für das Endspiel der Weltmeisterschaft in Mexiko-Stadt verpflichtet. An diesem Tag nahm David das berühmte Bild von Diego Maradona auf, der den WM-Pokal hält. Im Anschluss wurde er gebeten, auch über die Olympischen Spiele und verschiedene andere Sportveranstaltungen zu berichten.
Viele Jahre später fand er heraus, was er wirklich am liebsten fotografiert. Mit seinen Naturdokumentationen, seinen eindrucks- und stimmungsvollen Bildern des Lebens auf der Erde, konnte er sich unter den Kunstsammlern eine wachsende Fangemeinde aufbauen. 2018 etablierte sich David endgültig als einer der bekanntesten Kunstfotografen der Welt.
David Yarrow stellt in seinen Fotos die Beziehung zwischen den Menschen und der Natur dar.
Nikon ist seit jeher führend in der Entwicklung intuitiver Kameragehäuse, die von einem umfassenden Verständnis der Bedürfnisse sowohl von professionellen als auch von Amateur-Fotografen zeugen.
Als ich vergangenes Jahr eingeladen wurde, bei der Einführung der D850 mitzuwirken, war das eine große Ehre für mich, besonders, weil Nikon mich im Lauf meiner Karriere bei jedem Schritt begleitet hat. Dieses Kameragehäuse präsentiert sich mit einem innovativen Material und setzt neue Maßstäbe, an denen sich alle anderen messen lassen müssen. Die Auflösung ist einfach fantastisch und wird durch eine hohe Bildrate und Autofokusleistung unterstützt, die es so bisher nicht gegeben hat. Da meine Bilder in der Regel auf sehr großen Formaten gedruckt werden, war mir die Auflösung früher wichtiger als die Bildrate. Aber die D850 macht diesen Kompromiss überflüssig und bietet das Beste aus beiden Welten.
Wenn ich nicht gerade die D850 verwende, habe ich die D5 immer parat, wenn ich in extremen Verhältnissen Bilder mache. Sie bewährt sich besonders dann, wenn man innerhalb einer Sekunde viele Aufnahmen machen muss.
Sie punktet auch mit erhöhter Empfindlichkeit, sodass Sie problemlos von hellem Sonnenlicht auf Nachtzeit umschalten können. Das ist in meiner Branche besonders wichtig, da ich oft nicht weiß, in welche entlegene Ecke der Welt es mich als Nächstes verschlägt.
Wer in extremen, anspruchsvollen Umgebungen arbeitet, benötigt einen Satz Objektive, die auch schwierigen Wetterverhältnissen standhalten – etwa der unglaublichen Hitze in Vergenoeg in Namibia oder der Eiseskälte in Iglulik (Nunavut) in Kanada. Ich verwende nur selten ein langes Objektiv und besitze nicht einmal ein Zoomobjektiv. Meiner Meinung nach sind die Festbrennweitenobjektive von Nikon die besten, die derzeit auf dem Markt erhältlich sind.
AF-S NIKKOR 35 mm 1:1,4G
Das 35-mm-Weitwinkelobjektiv eignet sich perfekt für die Art von Aufnahmen, die ich mache. Ich immer ich eine hochwertige Ausrüstung ein, um die Seele der Menschen oder Tiere, die ich fotografiere, einzufangen. Der leise Autofokus ist auch dann entscheidend, wenn ich mich nur wenige Meter von einem Wolf oder Löwen entfernt aufstelle.
AF-S NIKKOR 58 mm 1:1,4G
Dieses robuste Festbrennweitenobjektiv sprengt in Bezug auf die Bildqualität wirklich alle Grenzen. Die maximale Blendenöffnung von 1:1,4 und die 58 mm Brennweite sorgen für eine unglaubliche Leistung; das Objektiv ist damit ideal für die Porträtaufnahmen einiger der schönsten Kreaturen, die die Natur hervorgebracht hat. Zudem eignet es sich perfekt für Nachtaufnahmen.
AF-S NIKKOR 105 mm 1:1,4E ED
Das 105-mm-Festbrennweitenobjektiv ist ein Wahnsinnsteil. Ich bin mir sicher, dass es entwickelt wurde, um der Porträt- und Kunstfotografie neue und einzigartige Ebenen zu eröffnen. Denn es ist flexibel genug, um den einzigartigen Stil und die Ästhetik eines Fotografen so präzise einzufangen, wie es viele andere Objektive nicht vermögen. Sein optischer Aufbau garantiert Schärfe, Kontrast und Auflösung erster Klasse. Gepaart mit der D850 ist dieses Objektiv zweifellos eines der besten der Welt.
Davids Foto-Tipps
Meiner Meinung nach definieren die folgenden fünf Begriffe meine Fotografie und ich würde jedem Fotografen (ob Hobbyfotograf oder Profi), der etwas auf sich hält, empfehlen, beim nächsten Projekt diese Punkte zu beachten:
RECHERCHE
Ihr könnt nicht einfach mit der Kamera irgendwo auftauchen und davon ausgehen, dass der Job jetzt erst anfängt, denn ein richtig tolles Foto entsteht bereits in der Recherchephase. Ich fotografiere tatsächlich nur 85 Tage im Jahr und verbringe den Rest der Zeit damit, etwas über die Länder, die Menschen und die Natur zu lernen, die ich aufnehmen möchte. Recherchieren ist kostenlos und man kann stundenlang auf Google suchen oder Bücher lesen, um neue Dinge zu planen und zu entdecken. In der Fotografie gibt es wirklich nichts Wichtigeres. Ohne eine gründliche Recherche ist es sehr unwahrscheinlich, dass ihr eure kostbare Zeit an der Location richtig zu nutzen wisst und nur das fotografiert, was entscheidend ist.
VORBILDER
In einer kreativen Branche wie der Fotografie ist es wichtig, Vorbilder oder Helden zu haben, denen man nacheifern möchte. Ich habe immer Regisseure wie Steven Spielberg, Clint Eastwood und Ridley Scott bewundert. Wenn ihr euch einen ihrer Filme anschaut, dann versteht ihr die Sprache und Komposition und begreift, wie die verschiedenen Faktoren in einem Bild zusammenfließen. Folgt euren Vorbildern und lasst euch in der hohen Kunst der Fotografie ausbilden. Warum war dieser oder jener Fotograf so berühmt, was hat er Besonderes geleistet?
RELEVANZ
Wir wollen Dinge fotografieren, die von Bedeutung sind. Mit Blick auf die abnehmende Biodiversität war mein Fokus auf die Natur immer etwas, das mich vorangetrieben hat und mit dem ich etwas bewegen wollte. Außerdem möchte ich mich unter die Leute mischen und mich von ihnen inspirieren lassen. Neue Dinge auszuprobieren ist unglaublich wichtig. Wenn ihr Glencoe in Schottland besucht und ein Bild vom Sonnenuntergang über der wunderschönen Schlucht machen möchtet, wird der Moment dadurch beeinträchtigt, dass dieses Bild schon so oft aufgenommen wurde – ganz egal, wie unglaublich die Aussicht auch sein mag. Angesichts dieser traumhaft schönen Kulisse müsst ihr euch dann entscheiden, ob ihr nicht lieber etwas Neues, Bedeutsames machen wollt.
Ausdauer
Die besten Fotografen sind ausgesprochen ehrgeizig und geben einfach nicht auf. Welches Foto ihr gestern aufgenommen habt, spielt keine Rolle. Jetzt solltet ihr euch darauf konzentrieren, was ihr morgen fotografieren wollt. Als ich zum Beispiel 2010 einen großen weißen Hai in Kapstadt fotografieren wollte, hat es Monate gedauert, bis das Bild im Kasten war, und ich habe während dieser Zeit etwa 1.100 Euro mehr ausgegeben, als ich am Ende für das Bild bekommen habe. Aber ich hätte niemals aufgehört, bis ich nicht genau dieses Bild aufgenommen hätte – ganz egal, wie lange ich hätte darauf warten müssen und wie mürbe ich dabei geworden wäre. Dieses Bild war mein „Jerry Maguire“-Moment, der Augenblick, in dem mir klargeworden ist, dass ich mich ganz der Kunstfotografie widmen möchte. Ich bin so froh, dass ich damals nicht aufgegeben habe – trotz des finanziellen Verlusts.
Minimalismus
Unser Leben ist aufregend, manchmal sogar kompliziert. Da ist es schön, wenn einige Dinge einfach bleiben. Weniger ist manchmal mehr. Deshalb habe ich mich für Schwarzweiß-Aufnahmen entschieden. Wenn ihr in Farbe fotografiert, steht vielleicht die Kleidung eurer Motive oder der Hintergrund im Fokus. Wenn ihr aber Schwarzweiß-Aufnahmen macht, kommt die Seele zum Vorschein. Überlegt euch, aus welcher Perspektive ihr fotografieren und was ihr mit eurem Bild erreichen wollt. So werden eure Fotos nicht einfach nur gut, sondern hervorragend.
Und noch eine letzte Anregung: Mit einem Weitwinkelobjektiv könnt ihr oft am besten und beeindruckendsten einfangen, was gerade um euch herum passiert. Auch das ist Minimalismus, die Dinge vereinfachen, im Moment bleiben und sich konzentrieren. Wenn euch das gelingt, schafft ihr ganz besondere Aufnahmen.